1. Lauf ADAC GT4 Germany Oschersleben


Erstes Rennen erste Punkte

Am vergangenen Wochenende stand für mich das erste Rennen der ADAC GT4 Germany in Oschersleben im Rahmen der Deutschen GT Meisterschaft auf dem Programm. Mein Teamkollege Tim Reiter (23), mit dem ich mir das Auto teile, ging dort in seine zweite Saison in der ADAC GT4 Germany.

Am Freitag starteten wir mit zwei einstündigen freien Trainings in das Wochenende. In Training eins sollte ich den Anfang machen, doch leider plagten uns Fehlermeldungen des M4’s und nach Beseitigung dieser, eine abgerissene Antriebswelle. Somit fiel das erste Training leider ins Wasser und kostete Tim und mir wichtige Trainingszeit.

Training zwei verlief nun problemlos und ich konnte einen guten 17. Platz im starken und sehr dichten Fahrerfeld der GT4 Germany erreichen.

Am Samstag stand für mich das Qualifying für den Startplatz des folgenden ersten Rennens, bei welchem ich den Start fuhr, auf dem Programm. Leider lief es für mich noch nicht perfekt, denn die neuen Einheitsreifen von Hankook haben in den ersten Runden einen Peak, das heißt sie sind dort am besten und lassen dann nach drei oder vier Runden stark nach. Da ich aber mit diesem Peak noch kaum bzw. keine richtige Erfahrung hatte, konnte ich die Reifen in den Anfangsrunden nicht voll Ausnutzen und mich so auf Platz 22 qualifizieren. Diese Erfahrungswerte muss ich, als Serienneuling im Vergleich zu den Erfahrenen noch sammeln, nichts desto trotz konnte ich meinen Fahrstil in dieser Session deutlich verbessern und war trotzdem relativ zufrieden. Für Rennen eins setzte ich mir aber ganz klar das Ziel eine Top 15 Platzierung zu erreichen, denn die gebrauchten Reifen kennen wir im Vergleich deutlich besser.

Gesagt, getan! Ich starte beim fliegenden Start von 28 GT4 Autos sehr gut und konnte direkt einige Positionen gut machen. Bis zur Safty Car Phase in Runde zwei war ich auf Platz 16 angekommen! Anschließend konnte ich nochmal zwei Positionen gut machen, hatte dann aber eine kleine Lücke vor mir. Diese Lücke konnte ich zunächst nicht schließen, doch ich passte meinen Fahrstil den immer schlechter werdenden Reifen an und kam nun mit großen Schritten näher an meinen Kontrahenten heran. Ich setzte einen ersten Angriff, doch gab nach, denn in dieser Runde war der Boxenstopp geplant, damit uns der Vorausfahrende nicht aufhielt. Somit übergab ich zur Rennhalbzeit das Auto auf Platz 14 und mit 8 gewonnen Plätzen an Tim! Den 95-sekündigen Stopp absolvierten wir perfekt und Tim ging auf demselben Platz wieder auf die Strecke. Leider konnte er meinen Speed nicht halten und fiel im Laufe des Rennens einige Plätze zurück. Es war ein bangen um unsere ersten Punkte, denn ab Platz 15 fangen die Punkteränge an und da teilweise immer mal wieder Autos das Rennen vorzeitig beendeten, war es bis zum Schluss spannend. Leider reichte es aber nicht, denn Tim beendete das Rennen nach einer Stunde auf Platz 17. Etwas schade, denn hätte er meinen 14 Platz nach dem Boxenstopp gehalten, wären wir am Ende, durch die ausgefallenen Auots, 11. geworden und das wäre ein super erstes Ergebnis gewesen! Aber halb so wild, ich war mit meinem Stint sehr zufrieden und auch das Gesamtergebnis auf Platz 17 von 28 im aller ersten Rennen in so einer Serie, mit aktuellen und ehemaligen Profis, konnte sich sehen lassen. Zudem erreichte ich in der Juniorwertung einen guten 8. Platz!

Das zweite Zeittraining am Sonntagmorgen absolvierte Tim und erreichte für seinen Start die 27. Position. Natürlich nicht der erhoffte Startplatz, aber für das Rennen war mein Ziel wieder unter die Top 15 zu fahren und in meinem Stint einige Plätze gut zu machen!

Den Start absolvierte Tim erfolgreich und fand sich in einer Kampfgruppe wieder, von welcher er sich nach ein paar Runden lösen konnte. Er übergab mir das Auto nach 25 Minuten zu einem frühen Boxenstopp auf Platz 24. Zurück auf der Strecke konnte ich sofort mit guten Rundenzeiten glänzen und einen Gegner nach dem anderen überholen. Auf Platz 16 angekommen, kam das Safty Car raus und das ganze Feld rutschte zusammen. Als das Rennen wieder frei gegeben wurde, blieben alle dicht beieinander, aber es gab kaum Überholmanöver, denn in Oschersleben ist es mit diesen Autos extrem schwer zu überholen. Auch mir ging es so, ich klebte meinem Vordermann an der Stoßstange, doch dieser wählte seine Linie klug und verteidigte gut, nichts desto trotz konnte ich ihn knacken und mich bis zum Rennende mit einer weiteren Safty Car Phase auf Platz 13 platzieren. Auf dieser Position überquerte ich nach 37 Runden erfolgreich die Ziellinie und konnte auf ein super Rennen zurückblicken! Von Platz 24 auf Platz 13, die ersten Punkte direkt im zweiten Rennen, Platz 6 in der Juniorwertung und für mich noch viel wichtiger, nur noch ein Zehntel langsamer als der Profifahrer und letztjährige Meister der ADAC GT4 Germany, Gabriele Piana auf meinem Schwester Auto, dem zweiten BMW M4 GT4 von Hofor Racing by Bonk Motorsport! Zudem war ich in meinem zweiten Stint im Durchschnitt der Rundenzeiten 7. schnellster!

Somit waren mein Team und ich mit dem Ergebnis und meinem Fortschritt während dem ersten Rennwochenende und meiner zweiten Veranstaltung überhaupt im M4 GT4 sehr zufrieden. Es war anfangs zwar noch etwas holprig, aber in den Rennen konnte ich mit zwei guten Aufholjagden überzeugen! Nun blicken wir sehr zuversichtlich auf das nächste Rennen der ADAC GT4 Germany auf dem Red Bull Ring in Österreich, bei welchem wir am Donnerstag vorher, noch einen offiziellen Testtag haben. Bei diesem Test gilt es für mich mein Gefühl mit den neuen Reifen zu verbessern und die für mich neue Strecke kennenzulernen.

Vielen Dank an das gesamte Hofor-Racing by Bonk Motorsport für die tolle Arbeit an diesem Wochenende!

Mein nächstes Rennen ist zunächst aber der 3. Lauf des DMV BMW 318ti Cups und der DMV BMW Challenge in Zandvoort (NL) vom 13.-15.05.2022.

Euer Max