2. Lauf ADAC GT4 Germany Red Bull Ring


Erste Top 10 Platzierung in der ADAC GT4 Germany

Am vergangenen Wochenende stand für mich der 2. Lauf der ADAC GT4 Germany auf dem Red Bull Ring in Österreich zusammen mit Hofor Racing by Bonk Motorsport auf dem Programm.

Am Donnerstag starteten wir mit zwei Tests ins Wochenende, für mich galt es dort die noch unbekannte Strecke kennenzulernen. Dies schaffte ich relativ schnell und konnte nach und nach schneller werden. Somit war der erste Tag schon mal erfolgreich!

In den freien Trainings am Freitag musste ich nun noch einiges, speziell zum Bremsen, lernen. Gerade in Sektor 1 und 2 gibt es am Red Bull Ring viele lange und harte Bremszonen, bei denen einen gutes Gefühl für die Bremse wichtig ist. In den GT4 Autos haben wir, im Gegensatz zu normalen Straßenautos, keinen Bremskraftverstärker, dass heißt die ganze Bremsleistung kommt aus dem Fuß und ist beim starken Bremsen relativ schwer zu dosieren. Ich konnte mich mit Platz 15 im zweiten freien Training relativ gut Platzieren und wir sahen somit zuversichtlich auf die zwei Renntage.

Das erste Qualifying am Samstagmorgen bei wechselnden Bedingungen bestritt Tim. Er konnte bei ab trocknender Strecke Platz 19 erreichen, nicht ganz das wo wir hin wollten, denn in den Trainings sah es für ihn schon deutlich besser aus.

Nichts desto trotz gingen wir positiv in das erste Rennen, denn der BMW war auf den langen Geraden der Formel 1 Strecke stark und somit perfekt zum Überholen. Tim konnte sich am Start aus allem raus halten und nach und nach Plätze gut machen, er übergab mir das Auto zur Rennhalbzeit auf Platz 11. Ich konnte direkt dort weiter machen, wo er aufgehört hatte und relativ schnell noch drei weitere Positionen gut machen. Nun war ich in einer großen Lücke angelangt, welche ich mit guten und konstanten Rundenzeiten versuchte zu schließen. In den letzten Runden war ich sogar das schnellste Auto im Feld und konnte mir in Sektor 1 die schnellste Zeit von allen aus dem gesamten Rennen sichern. Der Abstand zu den zwei vor mir platzierten Autos war bei der Zieldurchfahrt nur noch eine Sekunde groß, somit reichte es aber leider knapp nicht mehr zu einem Positionsgewinn. Nichts desto trotz ein mega 8. Platz  und für mich Position 5 in der Juniorwertung und bestplatzierter Rookie. Mein Teamkollege Gabriele Piana, letztjähriger Meister und Rennsieger dieses Rennens, schaute sich zur Vorbereitung auf das Rennen am Sonntag sogar meine Daten an, da ich am Ende des Rennens mit den alten Reifen noch ein sehr gutes Tempo an den Tag legte.

Am Sonntag war für mich Quali angesagt und ich war sehr zuversichtlich, nach dem erfolgreichem Rennen und meiner Leistung vom Samstag, eine gute Platzierung einzufahren. Doch leider kam es anders, am Ende fehlte mir zwar nur eine Sekunde auf die Pole Position, dies brachte mir aber in diesem super engen Feld leider Platz 22. Das engste Zeittraining bisher und in der Analyse zeigte sich, dass ich die neuen Reifen ähnlich wie in Oschersleben noch etwas mehr, gerade beim anbremsen, strapazieren musste. Im Test am Donnerstag überfuhr ich die neuen Reifen dagegen zu sehr und muss nun für mich einen Mittelweg finden, denn eine Sekunde ist ja auch nicht viel.

Ins zweite Rennen startete ich gut, konnte direkt ein paar Plätze gut machen und setzte mich in Angriffslauer zu Platz 14. Leider musste ich etwas aufpassen, denn bei diesen heißen Außentemperatur von rund 25 Grad Celsius überhitzt der M4, wenn er zu wenig Kühlluft bekommt, schnell. Daher musste ich versuchen so gut wie möglich aus dem Windschatten zu fahren und den BMW zu kühlen.

Durch das Fahren im Pulk war dies leider sehr schwierig und nach der ersten Safty Car Phase hatte ich mit leichtem Leitungsverlust zu kämpfen, was dazu führte, dass ich von meinen Verfolgern angegriffen wurde und mit der linken Seite im Kurvenausgang von Turn 4 leicht ins Kiesbett kam. Durch die hohe Kante von Curb zu Kiesbett, setzte der Frontsplitter auf und beschädigte den Kühler, somit mussten wir den M4 im Notprogramm leider zu Rennmitte in der Box abstellen. Sehr ärgerlich, denn der Speed war auch jetzt wieder richtig gut, aber aus diesem Fehler muss ich nun lernen.

Letztendlich kann man sagen, dass der Rennspeed von Tim und mir an diesem Wochenende wieder sehr gut war, was auch das Samstagsrennen zeigte. Im Zeittraining jedoch müssen wir uns noch verbessern, aber bei so einem engen und professionellen Feld, gerade bei mir als Rookie, passiert das nicht von einem auf den anderen Tag und ist ein Lernprozess. Ich weiß woran ich noch arbeiten muss und habe auch schon einen Plan wie ich bzw. wir als Team es angehen werden, damit ich den Wechsel von gebrauchten zu neuen Reifen besser umsetzten kann.

Mein nächstes Rennen ist der 4. Lauf des DMV BMW 318ti Cups vom 10.-12.06 auf dem TT Circuit in Assen.

Euer Max