4. Lauf DMV BMW 318ti Cup Assen


Erster Saisonsieg durch Strafe verhindert

Am letzten Wochenende waren wir mit dem DMV BMW 318ti Cup auf dem TT Circuit in Assen zu Gast. Am Freitagmorgen absolvierten wir zunächst eine zusätzliche Testsession, bevor es in das offizielle freie Training ging. Ich startete an diesem Wochenende mit unserem orangen 318ti, also meinem Auto aus den letzten 2 Jahren, da der Gelbe nach seinem Motorschaden in Zandvoort, noch nicht wieder einsatzbereit ist.

Im ersten Training verlief alles top und wir waren mit meiner Zeit auf alten Reifen sehr zufrieden. Das zweite Training mit besseren Reifen war etwas schwieriger, da wir nicht den passenden Luftdruck fanden und sich das Auto etwas komisch anfühlte.

Für das folgende Qualifying fanden wir leider auch nicht mehr Grip und zudem zeigte sich, dass uns etwas Motorleistung zu den anderen Top Teams fehlte. Somit sprang leider nur Platz 17 heraus. Wir versuchten den Fehler ausfindig zu machen, vermaßen das Auto und grübelten über den Luftdruck, denn uns blieb nur wenig Zeit bis zum ersten Rennen am Nachmittag. Es sah erst mal alles gut aus und wir schoben das Rutschen über die Vorderachse auf den Luftdruck.

In Rennen 1 musste es nun nach vorne gehen, ich erwischte einen guten Start und kämpfte mich durchs Feld. Für mich war es jedoch schwierig zu überholen, denn auf den Geraden konnte ich meistens, trotz Windschatten nicht aufholen und überholen. Ich gab alles, absolvierte einen perfekten Boxenstopp mit zwei gewonnen Positionen und erreichte am Ende Platz 8. Das Auto ließ sich schon etwas besser fahren, denn der passende Luftdruck und eine kleine Änderung halfen, aber trotzdem war das Untersteuern noch zu stark. Ich verzweifelte etwas, denn ich wusste nicht was wir am Setup noch ändern sollten, da die Einstellung und das Auto letztes Jahr doch noch gut funktioniert hatten. Außerdem musste ich mit erschrecken feststellen, dass ich wegen einem Problem mit meinem Transponder nur auf Platz 31 geführt wurde und die Rennleitung, trotz vorhandenen Rundenzeiten, diesen Fehler nicht behob. Da die Protestfrist schon verstrichen war, gab es leider keine Möglichkeit mehr etwas zu ändern. Sehr ärgerlich, denn durch das Reverse Grid der ersten 10 wäre ich von Platz 3 ins zweite Rennen gestartet, doch zumindest fanden wir am Abend noch den unerklärlichen Verursacher des Untersteuerns in der Fahrwerkseinstellung, was für mich fahrerrisch schon mal sehr positiv war.

Zuversichtlich ging ich nun am Samstagmorgen von Position 31 der 41 Autos in das zweite Rennen des 318ti Cups, mit der Hoffnung mein gewünschtes Fahrverhalten zurückzuhaben. Nach einem perfekten stehenden Start, konnte ich in der ersten Runde schon ganze 15 Plätze gut machen. In Runde 4 war ich schon in den Top 10 angekommen und nach einer kurzen Code 60 Phase konnte ich mit Überschuss aus der letzten Schikane in Kurve 1 drei Autos gleichzeitig überholen. Ich schloss zur Führungsgruppe auf und absolvierte während der nächsten Code 60 Phase auf Platz 6 meinen Pflichtboxenstopp. Durch die Zusatzsekunden beim Boxenstopp, der Fahrer die im ersten Rennen in den Top 10 platziert waren, fuhr ich in Führung liegend wieder auf die Strecke zurück. Nach drei Runden musste ich mich dann auf Platz 2 einordnen, da mein Gegner auf der Geraden einfach deutlich schneller war. Ich blieb dicht an ihm dran und griff ihn nicht an, um auf der Geraden Windschatten zu bekommen. In den folgenden 12 Runden funktionierte dies einwandfrei und ohne Zeitverlust. Mein Konkurrent zog mir auf der Geraden leicht weg, ich schloss im inneren, kurvigen Teil der Strecke wieder auf, ließ mich von seinem Windschatten auf der Geraden mitziehen und so fuhren wir konstant und schnell dem Ziel entgegen. In der letzten Runde setzte ich dann im Infield einen Angriff und kam vorbei. Ich hoffte auf der Geraden vorne zu bleiben, doch keine Chance. Ich kreuzte 0,16 Sekunden hinter ihm und mit 30 Sekunden Abstand zum dritten die Ziellinie. Nach dem Rennen wurde der erste wegen zu viel Motorleistung disqualifiziert und es sah alles so aus, als würde es mein erster Saisonsieg werden. Zu meiner Strafe wegen Tracklimits, die eigentlich jeder verdient hätte, kam leider noch eine zweite, umstrittene Strafe hinzu, die mir dann den Sieg kostete. Ein Sportwart gab zu Protokoll, dass er denkt, dass ich in einer Code 60 Phase zu schnell unterwegs war, was ohne Beweise eigentlich nicht zu einer Strafe führen dürfte, denn die vorgegeben Mindestrundenzeit für die Fahrt mit 60 km/h um die komplette Strecke, hatte ich nicht unterschritten. Man kann es sehen wie man will und ich will niemanden einen Vorwurf machen, aber sowas ist natürlich sehr ärgerlich, denn am Ende sprang nun Platz 5 heraus, was natürlich unter Beachtung meiner Startposition immer noch eine gute Platzeirung ist, aber ein Sieg hätte uns, nach der bisher schwierigen Saison im 318ti Cup, gut getan. Nichts desto trotz war ich aber sehr positiv gestimmt, denn ich habe mir eigentlich von Platz 31 aus den Sieg mit der 4. schnellsten Rennrunde erfahren und das Auto hat nun perfekt gelegen, was mich sehr zufrieden stellt.

Für Marc auf unserer 515 lief es das ganze Wochenende recht gut. Die Strecke liegt ihm und er erreichte mit Platz 22 und Platz 20 zwar nicht ganz sein persönliches Ziel, aber er konnte mit diesen Platzierungen und seinen Rundenzeiten im starken Cup Feld zufrieden sein.

Zusammenfassend war es erneut ein nicht ganz einfaches Wochenende für uns, aber ich konnte zeigen, dass ich siegfähig bin und dies nehme ich aus diesem Wochenende mit in das nächste Rennen der ADAC GT4 Germany in Zandvoort vom 24.-26.06. Bei welchem ich dann wieder für Hofor Racing by Bonk Motorsport einen 500 PS starken BMW M4 GT4 pilotieren werde.

Euer Max