Rosam Motorsport räumt bei NATC alles ab
Am vergangenen Wochenende waren wir mit der Auftakt Veranstaltung des NATC in der Motorsport Arena Oschersleben zu Gast.
Ich startete dort im NATC Youngster Cup mit meinem 318ti Cup Auto und im NATC Endurance, sowie dem NATC Sprint mit dem BMW E36 325i vom Team Awesome. Im Endurance teilte ich mir mit dem Teambesitzer Lutz Obermann und Christian Bock das Auto. Zudem ging Perry Müller erneut für unser Team im Youngster Cup an den Start und verfolgt dort das Ziel Meister zu werden. Als Vorjahresmeister darf mich nämlich leider im Youngster Cup nicht mehr einschreiben und bin somit nicht punkteberechtigt.
Am Freitag starteten wir mit einem Testtag auf dem BMW 325 ins Wochenende. Meine Aufgabe war es das Auto, welches sie noch relativ frisch hatten, ausführlich zu testen und es einzustellen. Nach der ersten Session auf feuchter Strecke, gab ich in Turn 2 erstmals richtig Gas. Das Auto war nochmal deutlich schneller und agiler als der BMW E90 325i, den ich letztes Jahr im Endurance pilotieren durfte. Der E36 hat zwar mit einer Leistung von 213 PS, 22 PS weniger als der E90, ist aber dafür mit 1.100kg, 186kg leichter. Im Fahrverhalten ist der E36 viel spitzer und zickiger zu fahren, da er deutlich härter eingestellt ist. Gerade mit dem Heck musste man extrem aufpassen, da viel Grip auf die Vorderachse verlagert war. Für mich war dieses Fahrverhalten perfekt, da ich viel Vertrauen zur Vorderachse aufbauen und somit mit viel Geschwindigkeit durch die Kurven gehen konnte. Mit einer Rundenzeit von 1.40.8 Minuten war ich sehr zufrieden und zudem auch 2 Sekunden schneller als noch im letzten Jahr auf dem E90. Zudem probierte ich mich an der richtigen Einstellung für die Bremskraft hinten, welche man in diesem Auto regulieren konnte und sammelte dort neue Erfahrungen.
Nach einer weiteren Session und ein paar kleineren Einstellarbeiten stieg Lutz ins Auto und machte sich ein erstes Bild von dem E36 auf der 3,67 km langen Strecke in Oschersleben. Durch das spitze Fahrverhalten war es für ihn leider schwierig Vertrauen zum Auto aufzubauen und somit unmöglich ans Limit zu gehen. Ähnlich ging es auch Christian, der danach ins Auto stieg, er konnte jedoch seine Erfahrung nutzen und noch etwas schneller sein als Lutz. Die zeitlichen Abstände beliefen sich zu Christian auf rund 5 Sekunden und zu Lutz auf ca.9 Sekunden. Somit war ganz klar, dass wir das Auto gutmütiger machen mussten. Wir änderten etwas an der Fahrzeughöhe und der Dämpfereinstellung, was das Verhalten für die beiden etwas verbesserte und beschlossen dann, einen Mittelweg zu gehen.
Am Samstagmorgen starteten wir mit dem freien Training des Youngster Cups in den Tag. Ich konnte mich in meiner Klasse auf Platz 1 platzieren, musste jedoch feststellen, dass die VW Up GTIs des Tourenwagen Junior Cups (Vergleichbar mit dem DMV BMW 318ti Cup) noch etwas schneller waren. Im ersten Zeittraining fuhr ich die Pole-Position in meiner Klasse ein und startete im Gesamtergebnis von Platz 5. Perry, der im Gegensatz zu mir mit einem Sperrdifferential ausgestattet war, konnte sich auf Platz 6 direkt hinter mir platzieren.
Raus aus meinem Auto, stieg ich direkt in den 325 zum Zeittraining des 1. Endurance Rennens. Ich konnte einige saubere Runden absolvieren und uns die Pole-Position in unser 2,5ccm Klasse und Platz 4 im Gesamtergebnis sichern!
Das erste Rennen des Youngster Cups (YC) starteten wir sehr gut! Perry konnte sich, durch den Vorteil mit der Sperre, direkt die Führungsposition sichern. Ich kam von Platz 5 auch gut weg, jedoch musste ich einem stehen gebliebenen Auto ausweichen. Nichts desto trotz konnte ich mich in der ersten Kurve hinter Perry einreihen und diesen in der zweiten Runde überholen. Von dort an setzte ich mich konstant ab und fuhr einen ungefährdeten Sieg ein. Im folgenden zweiten Zeittraining des YC platzierte ich mich erneut auf Position 1 in meiner Klasse und auf P5 im Gesamtergebnis.
Christian fuhr im 1. 2-Stunden Endurance Rennen den Start, nach 40 Minuten übernahm ich dann das Steuer für den mittleren Stint. Da wir ungefährdet in Führung lagen, setzte ich meine Priorität natürlich auf schnelle und konstante, aber auch auf sichere Runden. Nach weiteren 30 Minuten übergab ich fehlerfrei das Auto an Lutz, welcher das Rennen siegreich beendete!
Den Start des zweiten Youngster Cup Rennens erwischte ich erneut perfekt und schnappte mir in Kurve 1 die Führung. Diese verlor ich, nach einigen Zweikämpfen mit den, eigentlich schnelleren UP´s, zur Rennhalbzeit. Die folgende Code 60 Phase drehte das Ergebnis nochmal komplett. Da die Streckenposten nicht alle besetzt waren, war es für uns sehr schwierig zu jeder Zeit einen besetzten Posten zu sehen und so kam es, dass die Code 60 Phase genau in dem Moment aufgehoben wurde, als ich an dem sichtbaren Posten mit Flagge vorbei war. Mein Hintermann jedoch konnte diese noch sehen und überholte mich, ich reagierte schnell und folgte ihm. Wir überholten die zwei Führenden und beendeten in dieser Reihenfolge, das Rennen eine Runde später.
Im freien Training des NATC Youngster Cups am Sonntagmorgen erreichte ich meine neue persönliche Bestzeit und ging somit zuversichtlich in den weiteren Renntag. Diese Zeit hätte im DMV BMW 318ti Cup nämlich mit einer Sekunde Abstand zur Pole gereicht. In den zwei folgenden Zeittrainings konnte ich mir im Gesamtergebnis des Youngster Cups die Pole-Positions holen!
Das Zeittraining des 2. NATC Sprints lief leider nicht ganz wie erhofft, denn ich konnte nur eine gezeitete Runde fahren, da wir vorher im freien Training ein verschlissenes Radlager auf der Vorderachse feststellen mussten. Das Ersetzen hätte aber zu lange gedauert und so entschieden wir uns, dass ich wenigstens eine gezeitete Runde fahre um mich zu qualifizieren und das Radlager danach erst getauscht wird. Somit fuhr ich zwar eine schnelle Runde, musste aber in den Kurven welche das rechte Vorderrad belasteten etwas Tempo raus nehmen. Nichts desto trotz, positionierte ich mich auf Platz 2 in unserer Klasse und auf Position 11 in der Gesamtwertung.
Das anschließenden Youngster Cup Rennen verlief wiederum fast einwandfrei, ich konnte die Pole in die Führung umsetzten und mir einen kleinen Vorsprung verschaffen. Eine Runde vor Rennende musste ich allerdings das Auto mit einem Differentialschaden abstellen. Zu unserem Glück folgte auf Platz 2 Perry, der dann das Rennen gewinnen konnte!
Das 2. Endurance Rennen startete Lutz erfolgreich und übergab mir auf Platz 1 das Auto zum 2. Turn. Zum Anfang meines Turns fiel leider das ABS aus, was das Auto nochmal deutlich schwieriger zu fahren machte. Der 325 überbremste sehr stark auf der Hinterachse, somit war an spätes und in die Kurve hinein bremsen nicht mehr zu denken. Über den Bremskraftbegrenzer nahm ich zwar der Hinterachse so viel wie möglich Bremskraft, jedoch verbesserte dies die Situation nur wenig. Natürlich versuchte ich auch jetzt ans Limit zu gehen und meine Rundenzeiten zu steigern. Ich veränderte meine Linie, die Bremspunkte und die Geschwindigkeiten. Mit einer Zeit von 1.43.5 Minuten konnte ich auch hier zeigen, dass ich mich schnell auf die neuen Gegebenheiten einstellen konnte. Christian, der für den Schlussstint ins Auto stieg, war, trotz seiner langjährigen Erfahrung, zu seiner vorherigen Rundenzeiten 5 Sekunden langsamer, ich nur 2,5 Sekunden. Von dieser schwierigen Situation ließen wir uns jedoch nicht aufhalten und beendeten das Rennen souverän auf Platz 1 in unserer Klasse!
In Rennen zwei des Youngster Cups lief es für mich leider auch nicht besser, nachdem ich mich mit Perry an der Spitze des Feldes absetzen konnte, fiel ich in Führung liegende mit einem Getriebeschaden aus. Sehr ärgerlich, aber da das Differential und das Getriebe, zusätzlich zu den Rennstrecken Kilometern, auch schon unzählige Kilometer im Straßenverkehr auf dem Buckel hatten, passiert sowas leider, trotz regelmäßiger Kontrolle.
Im Großen und Ganzen war es aber ein sehr positives Wochenende, bei welchem ich sehr viel Fahrzeit hatte und einige neue Erfahrungen sammeln konnte. Zudem haben wir, im Team mit Perry, alle Rennen bei denen wir angetreten sind gewonnen!
Meine nächste Veranstaltung ist der offizielle Test der ADAC GT4 Germany in Oschersleben am 05.-06.04. Dort werde ich erstmals den BMW M4 GT4 vom Team Hofor Racing by Bonk Motorsport pilotieren.
Euer Max