Pole Position auf dem Stadtkurs des Norisring
Am vergangenen Wochenende stand das Saisonhighlight des BMW M2 Cups auf dem Norisring in Nürnberg, dem einzigen Stadtkurs Deutschlands, auf dem Programm. Mir wurde genauso wie in Oschersleben beim 1. Lauf, das gelbe DHL Auto zugelost.
Nachdem wir am Donnerstag mit einer ausführlichen und interessanten Streckenbegehung starteten, ging es am Freitagmittag ins freie Training.
Ich konnte mich gut einschießen, stellte aber auch schnell fest, dass die Strecke es mit nur 2,3km und 4 Kurven trotzdem in sich hat. Im Simulator von Project 1 hatte ich zuvor mit unserem Coach David Kolkmann ausführlich trainiert und wusste worauf es ankommt, doch vor allem die Unebenheiten mit den vielen Bodenwellen machten es schwierig. Es war viel testen und probieren angesagt, um sowohl für die maximal Performance im Qualifying, als auch für die Konstanz und Nachhaltigkeit in den Rennen, wo vor allem die Bremse eine wichtige Rolle spielte, gut vorbereitet zu sein. Außerdem probierte ich mit verschiedenen Luftdrücken herum, um für mich die optimale Einstellung zu finden.
Das Qualifying sollte extrem eng werden, denn durch die kurze Strecke rücken die Abstände näher zusammen und jedes Hundertstel in den vier Kurven zählt.
Ich konnte mir mit einer starken Runde meine erste Pole Position im BMW M2 Cup sichern!! Ein sehr gutes Gefühl und drei wichtige Punkte für die eng umkämpfte Meisterschaft! Meine zweitschnellste Runde für den Startplatz in Rennen 2 brachte mich auf Platz 2 mit nur 0,01 Sekunden Rückstand auf P1, aber mit der ersten Startreihe erneut eine gute Ausgangsposition.
Rennen 1 verlief leider anders wie geplant. Ich kämpfte mit dem Zweiten in der kompletten ersten Runde Seite an Seite um Platz 1. Bei der Anfahrt auf Kurve 1 in Runde 2 war ich innen neben ihm und hätte mich wahrscheinlich durchgesetzt, doch es kam anders. Ein paar Plätze weiter hinten verbremste sich ein Gegner und schoss mir am Scheitelpunkt regelrecht ins Auto. Er traf meine komplette linke Seite inklusive meinem Hinterrad und ich wiederum traf dann meinen Konkurrenten außen, mit meinem Vorderrad. An beiden Rädern brachen Querlenker der Radaufhängung und das Rennen war vorbei. Ein herber Rückschlag nach einem klasse Qualifying und viel Arbeit, aber nun mussten wir das Beste aus der Situation machen. Die Mechaniker von Project 1 gaben in den nächsten Stunden alles und konnten mein Auto bis zu Rennen 2 am Sonntag wieder herrichten, dafür nochmal vielen Dank!
Nach einem guten Start ins zweite Rennen, fiel ich in Kurve 1 außen herum leider eine Position nach hinten. In den ersten Runden konnte ich auch die Pace der beiden Führenden nicht ganz mitgehen, ich setzte mich zwar vom Rest des Feldes ab, aber für ganz vorne reichte es nicht, denn ich war am Anfang noch etwas zu zurückhaltend. Mir fehlte einfach die Rennerfahrung aus Rennen 1 und wahrscheinlich steckte mir auch der Unfall noch etwas in den Knochen. Über das Rennen war es wichtig die Bremse nicht zu überbeanspruchen, denn die Streckencharakteristik mit den zwei harten Bremszonen und so gut wie keiner Verschnaufpause für die Bremse, in Verbindung mit über 35 Grad Außentemperatur, ließen diese überhitzen. Dies wirkte sich zum einen auf die Bremsleistung, aber auch auf den Grip der Reifen aus. Anfangs verlangte ich der Bremse beim Versuch zu pushen etwas zu viel ab und durch das sanftere Bremsen im Laufe des Rennens regenerierte sie leider auch nicht, was bedeutete, dass die Bremse konstant etwas zu heiß war und ich vor allem Grip auf der Vorderachse einbüßen musste. Obwohl ich gute und sehr konstante Runden fuhr, war ich immer ein klein wenig zu langsam, um zu den ersten Beiden aufzuschließen. Am Ende konnte ich mir trotzdem einen guten 3. Platz sichern, doch nach der Pole Position hatte ich mir vom restlichen Wochenende natürlich mehr erhofft.
Nichts desto trotz war die Pole Position und das Podium eine gute Ausbeute für mein erstes Mal auf dem Norisring und auch in der Meisterschaft ist noch alles offen. Zudem war der Norisring eine sehr besondere Veranstaltung, denn das Flair eines Stadtkurses, die Geschichte des Norisring, die Location am Dutzendteich und auch die über 100.000 Fans machten es einzigartig!
Mein nächstes Rennen am 04.-06.08 ist der 3. Lauf des BMW M2 Cups auf dem Nürburgring, bei welchem du mich gerne besuchen kannst!
Euer Max