7. Lauf DMV BMW 318ti Cup + 6. Lauf DMV NES 500 Zandvoort


Meister in der DMV NES 500 und Sieg im BMW 318ti Cup

Nachdem ich bei meiner Klassenfahrt am Donnerstag unser Segelboot über das halbe Markermeer zu unserem Endziel im niederländischen Enkhuizen steuern durfte, ging es für mich am Abend direkt nach Zandvoort, um das Steuerrad gegen mein gewohntes Rennlenkrad zu tauschen. Vom 20.-22.10 fand dort nämlich das Saisonfinale des DMV BMW 318ti Cups und der DMV NES 500 statt. Im 318ti Cup galt es für mich unseren neu aufgebauten 318ti im blauen Design auf den Spitzenpositionen zu platzieren und in der NES 500 ging es sogar um den Titelgewinn unseres befreundeten Team Awesome in der Klasse NES 3.

Aus dem regnerischen Qualifying des 318ti Cups ging ich mit Platz 8 nicht ganz zufrieden, weswegen wir kleine Setup Anpassungen machten und diese zahlten sich aus.

Im ersten Rennen konnte ich mich nach dem rollenden Start schnell nach vorne arbeiten und lag bis zum Boxenstopp auf Platz 4 mit Platz 2 und 3 in Reichweite. Die Wetterbedingungen machten es umso spannender, denn es fing beim Start an zu regnen und wir fuhren langsam in die Nässe hinein. Leider hatten die Führenden Pech mit dem Einsetzen einer Code 60 Phase, welche gerade nachdem wir an der Boxeneinfahrt vorbei waren, erschien. Wir kamen also in der nächsten Runde herein, wobei die Code 60 Phase noch vor Beenden des Stopps aufgehoben wurde und wir somit einen deutlichen Nachteil hatten. Nur knapp unter den ersten 20 liegend, ging es zur Aufholjagd in der zweiten Rennhälfte. In den nächsten Runden standen viele spannende Zweikämpfe voraus, wobei ich in der letzten Runde gerade zu Platz 4 aufgeschlossen hatte, doch es reichte nicht mehr um vorbei zu kommen. Mit der drittschnellsten Rennrunde, Platz 5 und Platz 3 in der Juniorwertung konnte ich trotzdem zufrieden sein, aber Gewinnen war natürlich das Ziel!

Im Reverse-Grid der ersten Zehn ging ich nun von P6 aus beim stehenden Start ins zweite Rennen. Nach einer starken Anfangsphase konnte ich bis auf Platz 3 nach vorne fahren und den Boxenstopp perfekt während einer Code 60 Phase absolvieren. Kaum war ich zurück auf der Strecke, wurde das Rennen wegen einem Unfall abgebrochen, wobei es einen Restart für weitere 20 Minuten Rennaction gab. Das Besondere war nur, dass einige Autos die noch nicht gestoppt hatten vor uns waren und somit die ersten zwei Runden bis zu deren Boxenstopp sehr Aktion geladen waren. Jeder der Spitzengruppe wollte so schnell wie möglich an allen vorbei und dies zu seinem Vorteil machen. Mir gelang dies ziemlich gut und so konnte ich den Zweitplatzierten überholen und mich an den Führenden hängen. Wir waren ziemlich gleich schnell, wobei ich es nicht schaffte merklich heran zukommen und so beendete ich das Rennen mit dem Sieg in der Juniorwertung und mit 2.8 Sekunden Abstand zum Sieger auf Platz 2 in der Gesamtwertung. Ein starkes Rennen trotz der Ballastsekunden (Strafsekunden beim Boxenstopp für die Top 10 aus Rennen 1), bei welchem wir unsere Ziel, mit dem neuen Auto vorne mit zu kämpfen, erreicht haben! Somit ist er bereit konkurrenzfähig an unsere Fahrer vermietet zu werden.

In der NES 500 konnten Lutz und Christian im Qualifying auf Platz 2 fahren und diesen in der ersten Stunde des 3h Endurance Rennen verteidigen.

Als zweiter Fahrer ging ich ins Auto, wobei es leider nicht wie geplant lief. Ich fuhr aus der Box direkt in eine Code 60 Phase, die länger zu dauern schien, somit entschieden wir uns den zweiten der insgesamt drei Pflichtboxenstopps direkt hinten dran zu hängen und so fuhr ich wieder in die Box, blieb aber natürlich im Auto. Der Plan ging auf, denn die Code 60 Phase dauerte weiter an, doch wieder auf der Strecke fühlte sich plötzlich irgendetwas komisch an. Laute Schläge kamen von der Hinterachse und irgendwas war locker. Zurück in der Box stellte sich heraus, dass die vordere Befästigungsschraube des Differentials abgerissen war und durch die Bewegung von der Kardanwelle, stieß diese gegen den Unterboden. Während des Rennens unmöglich zu reparieren, da dafür das Diff heraus gemusst hätte. Schnell war klar, dass wir improvisieren mussten, denn das Ziel war, gewertet zu werden, um genug Punkte für den Meisterschaftsgewinn zu sammeln. Somit versuchten wir das Diff so gut wie möglich zu befestigen, damit Lutz noch ein paar Runden fahren konnte, um die Mindestrundenanzahl (50% der Runden des Klassensiegers) zu erreichen. Dies schafften wir und konnten somit das Beste aus der Situation machen und uns den Meistertitel in der Klasse NES 3 sichern. Ich bin zwar alle Rennen bei den Jungs mitgefahren und somit auch Meister, aber weil eher sporadische Einsätze geplant waren, war ich nicht in die Jahresmeisterschaft eingeschrieben und somit immer nur als Gaststarter ohne Punkteberechtigung am Start. Also theoretisch bin ich Meister der Klasse NES3 2023, praktisch aber leider nicht, nichts desto trotz konnte ich dem Team Awesome helfen ihr Ziel zu erreichen und bin vor allem auf Lutz‘ Entwicklung in diesem Jahr sehr stolz. Als mein Sponsor und Freund konnte ich ihm doch so manchmal ein verwundertes Gesicht, bei der Frage wie ich so manches auf der Strecke umsetzte, entlocken, aber davon hat er sehr viel gelernt und einen großen Schritt nach vorne gemacht. Somit seid ihr verdient Meister in diesem Jahr geworden!

Euer Max